Macht doch was ihr wollt! Wo dokumentarische Familienfotografie und bedürfnisorientierte Erziehung sich treffen.

Bitte lächeln!?

in der dokumentarischen Familienfotografie wird bewusst auf Anweisungen und Inszenierungen verzichtet.

Warum mir diese Art zu fotografieren so am Herzen liegt und was sie mit der Erziehung meiner Kinder zu tun hat.

Mutter und Kind ziehen zufällig Grimassen

Methoden, die Familienmitglieder zum lachen bringen sollen, oder ins vermeintlich beste Licht rücken, fallen weg. Um euch als Familie so persönlich und intim wie möglich zu fotografieren, gibt es in der dokumentarischen Familienfotografie keinen Dresscode und Zeit und Ort der Session werden gemeinsam abgestimmt – dabei stellt sich nicht die Frage, wann das Licht am schönsten fällt und welche Lokation am dekorativsten ist, sondern es geht vielmehr um die Fragen, woran ihr euch erinnern möchtet und was euch ausmacht.

Auf diese Weise entstehen Bilder, die euch als Familie so darstellen, wie ihr seid.

Mein Wunsch ist, dass sich unsere Kinder auch auf Familienbildern als Ganzes gesehen fühlen und dafür nicht vor der Kamera performen müssen. Sie sollen Kleidung tragen, die ihnen gefällt und sich so Verhalten dürfen, wie sonst auch. Blaugefleckte Schienbeine und Schnupfnasen gehören für mich zum Kleinsein ebenso dazu, wie das schmuddelige Lieblingskuscheltier und elterliche Beine, die als Schutzwall dienen.

Mutter und Kind umarmen sich fest- Nase an Nase

Der bedürfnisorientierte Ansatz verfolgt das Ziel, mit unseren Kindern eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen. Ihnen mitzugeben, dass die Erfüllung ihrer Bedürfnisse eine Berechtigung hat, für die sie einstehen dürfen.

Unsere Kinder sollen wissen, dass sie gut sind, wie sie sind und alle Gefühle gefühlt werden dürfen.

Während meines Besuchs bei euch, versuche ich immer in Beziehung zu euren Kindern zu gehen – wenn sie mich lassen. Ich dränge mich nicht auf, aber zeige ernsthaftes Interesse an ihnen und den Dingen, die sie bewegen. Auch wenn sich Holzspielzeug und Wollkleidung auf Fotos sehr gut machen - hängt das Herz gerade an dem eisblauen Polyesterkleid, oder einer Truppe Rettungshunde, kommt auch das mit aufs Bild.

Davon möchte ich erzählen - frei von Perfektion.

Darum lege ich auch in der Nachbearbeitung großen Wert auf Authentizität. Es erschließt sich mir nicht, warum ich (Kinder)haut weichzeichnen und unnatürliches Leuchten in ihre Augen legen sollte. Wenn ich aus vielen, vielen Bildern die Auswahl für eure Galerie treffe, fällt meine Entscheidung ganz bewusst auf die Momente, die eure Geschichte erzählen und eure Verbindung zeigen.

Kleinkind mit offenem Body schaut in den Geschirrspüler

Unsere Kinder wachsen in einer Hochleistungsgesellschaft auf, die ihnen schon früh viel abverlangt. Oft liegt der Fokus darauf, was aus ihnen werden soll, anstatt darauf, was sie bereits sind. Selbstoptimierung und Schönheitsideale nehmen immer früher Einfluss auf ihre Entwicklung. Meine Kinder sollen sich nicht die Frage stellen, ob sie schön genug für ein Foto sind.

Ein sich immer noch hartnäckig haltendes Vorurteil des bedürfnisorientierten Ansatzes ist, dass allein die Bedürfnisse des Kindes im Mittelpunkt stehen, dieses ohne Grenzen aufwächst und machen darf, was es will.

Bei meiner Arbeit berücksichtige ich hingegen die Bedürfnisse aller Familienmitglieder. Darum bespreche ich mit euch Erwachsenen vorab den Rahmen meines Besuchs und notiere mir, was ich unbedingt oder lieber gar nicht fotografieren soll.

Während die bedürfnisorientierte Begleitung unserer Kinder bestimmt nicht der leichteste Weg der Erziehung ist (Wer schonmal einen Gefühlsausbruch wegen eines “falsch” geschnittenen Brotes begleitet hat, weiß wovon ich rede), könnt ihr es euch mit euren Familienfotos einfach machen, indem ihr eine dokumentarische Familienfotografin bucht, weil ich mich nach euch richte und ihr nichts vorbereiten müsst.

Ich versuche immer sensibel auf die Gegebenheiten vor Ort zu reagieren und ihr alle habt jederzeit die Möglichkeit, mir Bescheid zu sagen, wenn ihr gerade nicht fotografiert werden möchtet. Daraus ergibt sich ein Zusammenspiel, das für eine angenehme Atmosphäre sorgt.

Und wenn die Stimmung kippt?

Meine Familienreportagen dauern 3-4 Stunden, die Alltagsreportage auch mal 6-8. Eine Zeit, die es braucht, damit wir alle miteinander warm werden, die Aufregung verfliegen kann und der echte Alltag zum Vorschein kommt.

In dieser Zeit könnt ihr alles tun, was ihr auch ohne meinen Besuch machen würdet. Im Leben mit Kindern bedeutet das in der Regel, dass auch mal Gefühle begleitet werden wollen. Auch die großen und lauten.

Macht euch keine Sorgen um die Bilder in diesen Momenten (und um Himmels Willen bloß nicht darüber was ich denken könnte – meine Kinder sind 2 und 4). Was bleibt, ist nicht die Zurschaustellung der Gefühle, sondern euer Umgang mit ihnen.

Sorgt gut für euch, dann sorge ich für Bilder, die eure Geschichte erzählen.

 

Weil Bilder gesehen werden müssen:

Zu eurer Bandendokumentation erhaltet ihr jetzt auch eure 30 liebsten Bilder als Print.

Bei Buchung einer Bandendokumentation bis zum 30.06. bekommt ihr ein Fotobuch kostenlos dazu.

Weiter
Weiter

Warum wir Fotos vom Stillen brauchen.