Warum wir Fotos vom Stillen brauchen.

Stillfotos faszinieren mich. Die Nähe, die Geborgenheit und das spürbare Band zwischen Mutter* und Kind machen sie für mich so besonders. Im folgenden Text erzähle ich euch etwas über die Stillbeziehung zu meinem Kind, warum es so wichtig ist, nicht nur Selfies vom Stillen zu haben und beantworte ein paar Fragen, die mir häufig begegnen, wenn von Stillshootings die Rede ist.

* nicht nur Mütter stillen und stillen ist nicht mehr wert als Fläschchen geben.

Stillshooting Frau stillt Kind

In meinem Schlafzimmer hängt einer meiner wertvollsten Schätze, eingerahmt in hölzerne Flohmarktfunde:

Fotos von meiner Tochter und mir beim Stillen.

Es war bereits absehbar, dass unsere anderthalbjährige Stillbeziehung in den letzten Atemzügen steckte, als mir schmerzlich bewusst wurde, dass es keine Bilder gibt, die von dieser besonderen Art der Verbindung erzählen. Weil ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung von dokumentarischer Familienfotografie hatte, forderte ich meinen Mann auf, uns beim Einschlafstillen am Mittag zu fotografieren.

Klar, da gibt es ein paar Selfies aus fragwürdiger Perspektive auf meinem Handy, aber eben nichts, was diesen Momenten tatsächlich gerecht würde. Allein schon deshalb, weil immer eine Hand das Handy hält, anstatt des Babys. Die Verbindung ist nicht die gleiche und ich nicht richtig im Moment.

Wie erwartet, stillten wir kurze Zeit nachdem die Bilder entstanden ab. Meine Tochter war zunächst wenig begeistert und auch ich war überrascht, von der Emotionalität dieser Entscheidung.

Das Ende einer Ära
— Ich, beim Abstillen.

Mir schoss durch den Kopf, dass unsere Beziehung sich jetzt nicht mehr von der zu anderen Menschen unterscheiden würde. Sie würde mich sicher ab sofort weniger brauchen und sehr wahrscheinlich morgen ihre Koffer packen. So viel hatte ich für diese Stillbeziehung getan: Nach anfänglichem Zufüttern, weil mein Körper nicht genug Milch produzierte, zogen so ziemlich alle Hilfsmittel bei uns ein, die man sich vorstellen kann.

Ich stellte Wecker und dokumentierte Zeit und Dauer von Stillmahlzeiten, Powerpumpte in Intervallen und kochte Stillhütchen aus.

Die Harmonie, die später auf den Stillfotos zu sehen war, ließ einige Zeit auf sich warten und ich war so erleichtert, als dann – im wahrsten Sinne des Wortes– endlich alles lief.

Zwischen dem Abstillen und der Geburt meines zweiten Kindes lagen 7 Monate. Ein Zeitraum, der genügte zu vergessen wie sich stillen anfühlt. Wie, wenn ein kleines aufgebrachtes Menschlein an der Brust andockt und so zur Ruhe kommt. Welches Dilemma man durchlebt, wenn es dort einschläft und man versucht den richtigen Moment zu finden, das Kind von der Brust zu lösen. Wie oft man es einfach an Ort und stelle lässt, weil die Energie fehlt von vorn zu beginnen.

Doch die Bilder an der Wand in meinem Schlafzimmer holen all diese Erinnerungen zurück.

Frau hält schlafendes baby nach stillen mit stillhuetchen

3 weitere Gründe für Stillbilder:

  1. Ihr emotionaler Wert steigt mit jedem Tag den sie altern, so werden sie zu einem wichtigen Erbstück an unsere Kinder. Sie transportieren die Gefühle von Geborgenheit und Wärme und machen das Band zwischen Mutter und Kind sichtbar.

  2. Stillfotos können uns mit den Veränderungen des eigenen Körpers, der Geburt oder einem schwierigen Stillstart versöhnen. Sie richten ihren Blick auf das Wesentliche, ohne zu werten.

  3. Noch immer werden stillende Personen im öffentlichen Raum diskriminiert. Ungestellte und echte Bilder vom Stillen tragen zu dessen Sichtbarkeit und Normalisierung in der Gesellschaft bei.

Argumente, die gegen Stillfotos sprechen

- oder doch nicht?

  • Der Stillstart ist für viele Mütter und ihre Babys eine Herausforderung, die nicht selten Geduld und Hilfestellungen bedarf und das Letzte was ihr jetzt wollt, ist dass euch noch jemand auf die Brüste schaut. Doch genau dieser Anfang ist so voll mit Emotionen und verdient vielleicht ganz besonders, dass wir ihn festhalten.

  • Es spielt für die Stillfotos keine Rolle, ob euer Baby einen Tag, oder 4 Jahre alt ist. Sowieso würde ich jeder Familie raten, die Stillbeziehung regelmäßig zu dokumentieren. Stillbilder mit älteren Kindern besitzen für mich nochmal einen eigenen Wert, weil sie neben der wunderbaren Verbundenheit und Nähe auch noch die Stärke repräsentieren, mit der Mütter für die Bedürfnisse ihres Kindes einstehen, ohne sich von gesellschaftlicher Kritik aus der Ruhe bringen zu lassen.

  • Paralleles betasten der zweiten Brust, Haareziehen oder die Füße ins Muttergesicht stecken. Auch das sind Dinge, die eure Stillmomente zeitweise ausmachen. Ich möchte euch keine Stillbilder aus dem Katalog verkaufen, sondern eure individuelle Stillbeziehung konservieren. Dafür verhalte ich mich wie eine stille Beobachterin und auch meine Kamera lässt sich stumm schalten.

  • Für die Bilder beim Stillen gilt das gleiche wie bei all meinen Shootings: Ihr allein bestimmt, was ihr von euch zeigen möchtet. Zwar stehen Stillbilder oft in Verbindung mit viel nackter Haut, aber es geht auch angezogener. Nichtsdestotrotz möchte ich euch versichern, dass mein Blick auf eure Körper wertfrei ist und ich höchstens seine wundervolle Anpassungsfähigkeit verehre. Mein Wunsch wäre, dass auch ihr etwas versöhnlicher mit ihm seid, sobald ihr eure Bilder in den Händen haltet.

  • Ob Milchpumpe, Stillhütchen, Brusternährungsset oder Fläschchen: Ihr stillt auf eure Weise und habt sicherlich eine gute Beratung bei einer Hebamme oder einer zertifizierten Stillberaterin bekommen. Mit meinen Bildern möchte ich eure Stillzeit festhalten – so wie sie ist, frei von Inszenierungen. Und da gehören eben nicht selten auch Hilfsmittel dazu. Was für ein Glück, dass wir auf sie zurückgreifen können, wenn es nicht anders geht und sie euch das Stillen erleichtern, oder auch überhaupt ermöglichen.

Die Verbundenheit beim Stillen festzuhalten ist mir, wie ihr merkt, eine Herzensangelegenheit. Während jedem Shooting, dass ihr bei mir buchen könnt, achte ich sensibel darauf, dass ich sie für euch einfange.

So halte ich nicht nur bei Wochenbettreportagen, sondern auch im trubeligen Familienalltag in Stillsituationen jedes Mal kurz inne, um euch diese Erinnerungsstücke mitgeben zu können.

Besondere Tage für eure besonderen Stillmomente.

Darüber hinaus möchte ich euch die Möglichkeit geben, einzig und allein eure Stillmomente in den Fokus zu stellen. Diese Shootings sind kürzer und günstiger als ganze Familienreportagen und beinhalten eine Auswahl eurer liebsten Bilder als Datei. Wir treffen uns bei euch Zuhause, oder an eurem Lieblings-Stillort in der Umgebung.

Frau stillt Baby

Anfahrtsradius 30km

(aus Königslutter am Elm)

10 Bilder inklusive (jpeg)

300,00€

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