Das Kennenlernen.

Die Hand einer Mutter liegt auf den Händen ihres Neugeborenen Babys

Eine Wochenbettreportage.

Mein Herz hüpft, als ich den Computer herunterfahre und meine Notizen beiseite lege.

Schon bald werde ich die herzliche Frau aus diesem Zoom Meeting bei ihr zu Hause treffen. Dann mit dem Baby im Arm, welches jetzt noch in ihrem Bauch wohnt.

Liest man doch mittlerweile (zu Recht) in vielen Wochenbett-Ratgebern, man solle sich Zeit lassen mit dem ersten Besuch, ist meiner in dieser Familie gleich nach der Entlassung aus dem Krankenhaus gewünscht.

Um das zarte Kennenlernen nicht mit Verträgen, Nachfragen und Erklärungen zu stören, haben wir, verbunden über den Bildschirm, bereits alle wichtigen Details besprochen und die Chemie auf Stimmigkeit überprüft. Check.

Die Erinnerungen an meine eigenen zwei Wochenbetten sind noch warm, mir fiel es damals schwer, meine Grenzen zu kommunizieren. Darum lege ich genau das den Frauen nahe, die ich im frühen Wochenbett fotografisch begleiten darf.

Mir zu sagen, wenn es zu viel wird, sie eine Pause brauchen, oder ich lieber wieder gehen soll.

Ich erkläre meine Vorgehensweise, notiere mir den Entbindungszeit

raum und frage nach dem ‘Warum’.

Eine Woche später bekomme ich eine SMS mit Foto. Das Baby ist da, zwei Tage später soll es für Mutter und Kind nach Hause gehen, einen Tag darauf darf ich sie besuchen.

Mir wird die Tür geöffnet und viel mehr passiert nicht.

Und das darf so sein.

Mutter und Kind sind gemütlich ins Bett gekuschelt, neben ihnen ein Beistellbett, das sich wie die meisten seiner Art als wunderbare Ablagefläche für alles Mögliche eignet, nur nicht für das Baby.

Eine Mutter, die auf die zarten Signale ihres Neugeborenen achtet und lernt, diese zu deuten.

Ein Vater, der sanft und liebevoll Kontakt aufnimmt und seine Frau mit allem umsorgt, was sie braucht.

Ein Baby, dass schläft und stillt und schläft.

Wir führen leise Gespräche über die Geburt, bewundern die Niedlichkeit des Neugeborenen und es fühlt sich gar nicht an, als sei ich zum ersten mal in dieser Wohnung.

Nach ungefähr einer Stunde merke ich, dass es Zeit für mich wird zu gehen. Auf leisen Sohlen wünsche ich von Herzen nur das Beste und fahre im Oxytocinnebel heim.

Noch am selben Abend erhält die Familie die drei ersten Bilder ihrer Reportage. Alle weiteren bekommen sie etwas später. Nämlich dann, wenn sie schon überrascht sind, wie klein ihr Baby noch vor wenigen Wochen war.

Ich kann Euch gar nicht genug danken.

Für Euer Vertrauen, für dieses wunderbar echte Wochenbett und für das Einverständnis, Eure Bilder hier zu teilen. Wirklich, danke!

 

Möchtet auch Ihr die Erinnerungen an Euer Wochenbett festhalten, dann nehmt gerne Kontakt zu mir auf, damit wir uns zu einem persönlichen Kennenlernen verabreden können.

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Warum wir Fotos vom Stillen brauchen.

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Pfannkuchensamstag.